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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Prüfanforderungen im Gewerk Medizintechnik

Facility Management: Medizintechnik » Betrieb » Prüfungen

Ziel

Ziel der Prüfanforderungen im Bereich Medizintechnik ist die rechtssichere, funktionsfähige und risikominimierende Prüfung aller medizintechnischen Geräte und Systeme, um Patienten-, Arbeits- und Betriebssicherheit sicherzustellen. Prüfungen müssen nachvollziehbar, dokumentiert und mit gesetzlicher Grundlage durchgeführt werden.

Die Prüfanforderungen in der Medizintechnik sind nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern entscheidend für den Schutz von Leben und Betriebssicherheit. Nur durch ein strukturiertes Prüfmanagement, unterstützt durch digitale Systeme, klar definierte Verantwortlichkeiten und messbare Zielgrößen (KPI, SLA, XLA), kann die Rechtssicherheit gewahrt und die Betriebskontinuität gewährleistet werden.

Dieses Konzept umfasst Prüfungen an:

  • Diagnostikgeräten (z. B. EKG, Sonografie, Röntgentechnik)

  • Therapiegeräten (z. B. Infusionspumpen, Defibrillatoren)

  • Sterilisations- und Hygienesystemen

  • IT-gestützten Medizinsystemen (z. B. Patientenüberwachung)

  • Mobilen und stationären Einheiten

  • Integrierten Medizingeräten in Sondernutzungen (z. B. Erste-Hilfe-Stationen)

Nicht delegierbare Pflichten

  • Sicherstellung der ordnungsgemäßen Prüfung gemäß MPBetreibV und DIN EN 60601

  • Durchführung von Risikobeurteilungen nach Medizinproduktegesetz (MPG)

  • Überprüfung und Auswahl qualifizierter Prüfdienstleister

  • Nachweisführung und Dokumentation der Prüfergebnisse

  • Fristüberwachung und Eskalationsmanagement bei Abweichungen

Delegierbare Pflichten

  • Operative Durchführung von Prüfungen durch befähigte Personen

  • Erfassung von Prüfdaten im CAFM/Medizinproduktebuch

  • Erstellung von Prüfprotokollen inkl. Mängeldokumentation

  • Integration der Prüfdaten in Instandhaltungs- und Risikobewertungen

  • Koordination von Requalifizierungen und Wiederholungsprüfungen

Relevante Rechtsvorgaben

  • Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV)

  • Medizinproduktegesetz (MPG) bzw. EU-Medizinprodukteverordnung (MDR)

  • BetrSichV : bei Anlagen mit technischer Gefährdung (z. B. Druck, Elektrik)

  • TRBS 1201 / 1111 : Technische Regeln für Betriebssicherheit

  • StrlSchV : Strahlenschutzverordnung (bei Röntgentechnik)

  • DIN EN ISO 13485 : QM-Systeme für Medizinprodukte

Technische Normen und Standards

  • DIN EN 62353 : Wiederholungsprüfungen von medizinischen Geräten

  • DIN EN 60601-1 : Grundlegende Sicherheitsanforderungen für Medizintechnik

  • DIN EN 61010-2-101 : Sicherheit elektrischer Mess-, Steuer- und Laborgeräte

  • DIN VDE 0751-1 : Geräteprüfung medizintechnischer Systeme

  • DIN EN ISO 14971 : Risikomanagement für Medizinprodukte

Prüfarten und Intervalle

Prüfart

Inhalt

Intervall

Sicherheitsprüfung

Schutzleiter, Isolationswiderstand, Ableitstrom

jährlich oder nach MPBetreibV

Funktionsprüfung

Geräteeigenschaften gemäß Herstellerangabe

gemäß Gebrauchsanweisung

Kalibrierung

Messergebnisse, Display, Toleranzen

je nach Gerätetyp 6–24 Monate

Hygieneprüfung

Validierung von Reinigungs-/Desinfektionszyklen

vierteljährlich bis jährlich

Softwareprüfung

Integrität, Updates, Sicherheit

nach Änderung oder turnusgemäß

Nutzungsspezifische Anforderungen

Nutzung

Besonderheit

Industrie

Erste-Hilfe-Ausrüstung für Mitarbeiterschutz, AEDs in Produktionsbereichen

Verwaltung

Medizintechnik in Arbeitsmedizinischen Zentren

Betriebsgastronomie

Hygienische Kontrolle medizinischer Kühlgeräte, Notfallkoffer

Hochregallager

Zugänglichkeit und Kennzeichnung von Erste-Hilfe-Technik

Mobility Hub

Verfügbarkeit geprüfter AEDs und Notfalleinrichtungen in öffentlich zugänglichen Zonen

Digitalisierung und Prozessintegration

  • Zentrale Prüfterminverfolgung im CAFM oder MP-Verwaltungssystem

  • Elektronische Prüfprotokolle mit normgerechten Feldern

  • Anbindung an Gerätemanagementsysteme für Lifecycle-Daten

  • Dashboards für KPI-Monitoring und Mängelübersicht

  • Verknüpfung mit Wartungs- und Beschaffungssystemen

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Intervall

Fristgerechte Prüfquote

≥ 98 %

monatlich

Beanstandungen pro 100 Geräte

< 5

vierteljährlich

Korrekturmaßnahmenumsetzung

≥ 95 %

innerhalb 14 Tage

Service Level Agreements (SLA)

Leistung

Ziel

Zeitrahmen

Durchführung Sicherheitsprüfung

vollständig

≤ 5 AT

Bereitstellung Prüfbericht

normkonform

≤ 48 h

Eskalation kritischer Mängel

Meldung

≤ 4 h

Experience Level Agreements (XLA)

Nutzerfaktor

Zielwert

Transparenz der Prüfdokumentation

≥ 90 % Zufriedenheit

Nachvollziehbarkeit der Prüfzyklen

≥ 85 % Zustimmung (Auditoren)

Vertrauen in Prüfprozesse

≥ 95 % bei Betreiberverantwortlichen